Leitbild der Gemeinschaftsgrundschule

Stoffeler Straße



ich – du – wir

Wir Menschen aus vielen Kulturen


kommen hier zusammen

Konzept „Soziales Lernen“

Gemeinschaftsgrundschule


Stoffeler Straße

1. Ziel

Die Vermittlung sozialer Kompetenzen erfährt an der GGS Stoffeler Straße eine große Bedeutung. ( s. Kapitel 2. Grundgedanken unserer Arbeit: 2.3 Förderung sozialer Kompetenzen)

Die Kinder sollen zu verantwortungsbewussten und konfliktfähigen Menschen herangebildet werden. Sie sollen Verantwortung für sich und darüber hinaus für unsere Schulgemeinde übernehmen und letztendlich unsere Gesellschaft bereichern.

Sie werden lernen, andere Ansichten zu verstehen. Im offenen Umgang miteinander erkennen sie so, dass es viele verschiedene Sichtweisen gibt. Über diese kann man sich austauschen und sie  akzeptieren oder tolerieren lernen. Manchmal kann es aber auch wichtig sein, bei den eigenen Wertvorstellungen zu bleiben, und es muss gelernt werden, sich friedvoll, aber bestimmt von solchen Sichtweisen abzugrenzen, die andere ausgrenzen und verletzen.

Dies sind zum Teil Lernthemen, die einen Menschen das ganze Leben hindurch begleiten. Die Grundschule kann hier jedoch wichtige Grundsteine für die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler legen. Diese Verantwortung nehmen wir an und möchten ihr mit all unseren Möglichkeiten gerecht werden.

Die Fähigkeit der Kinder zur Empathie soll gestärkt werden. Sie werden darin unterstützt und begleitet, ihre eigenen Gefühle und die der anderen Kinder wahrzunehmen. Gefühle, wie Angst, Trauer oder Eifersucht sollen erkannt und nach Möglichkeit im vertrauensvollen Umfeld auch benannt werden. Der Umgang mit diesen Gefühlen wird ebenso geübt, wie der Umgang mit Wut und Aggressionen. Hierbei werden die Kinder immer wieder an den Punkt gelangen, wo die eigenen Gefühle  und Wünsche an die der anderen grenzen. An dieser Stelle Vereinbarungen zu finden, die alle zufriedenstellen, schult die Konfliktfähigkeit.

Im Kontakt mit anderen Kindern lernt das Kind  sowohl seine  eigenen Stärken und Schwächen kennen als auch die der anderen Kinder. Unsere pädagogische Aufgabe sehen wir darin, jedes Kind mit seinen besonderen Stärken und auch Schwächen anzunehmen und ein Klima zu schaffen, in dem die Kinder respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen. Sie sollen Selbstvertrauen erlangen und so zuversichtlich auch neue Herausforderungen annehmen.

Dies beginnt manchmal  in ganz kleinen Schritten, wie z.B. der eigenständige Gang zum Klassenraum und das selbstständige Tragen der Schultasche.

Weiterhin wird das Demokratieverständnis der Kinder ausgebildet. Die Kinder erhalten den Raum, sich aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen und die Ergebnisse dann auch zu akzeptieren.

Das Kind wird  im Klassenverband zur Teamfähigkeit erzogen und erfährt, dass manche Herausforderungen in der Gemeinschaft leichter zu bestehen sind.

Vielfältig wird das soziale Lernen auch in allen Klassen in den Schulalltag integriert.

2. Klasseninterne Maßnahmen

2.1 Stunden zum sozialen Lernen

In der Regel findet in  allen Klassen wöchentlich eine Unterrichtsstunde zum sozialen Lernen statt, deren Inhalt sich an dem Bedarf der Klasse orientiert.

Für die Kinder wichtige Themen, wie „Freundschaft“, „Streiten“ oder „Angst vor größeren Kindern“ werden aufgegriffen und in Projektform über mehrere Stunden ausführlich behandelt.

Im ersten Halbjahr des 1. Schuljahres wird diese Unterrichtsstunde in der Regel von der Schulsozialarbeiterin gemeinsam mit der Klassenlehrerin durchgeführt.

Innerhalb des Klassenverbandes werden die Klassendienste festgelegt und besprochen, ebenso die Regeln, die für eine Klasse wichtig sind.

Im ersten Schuljahr werden die Stunden „Soziales Lernen“ nach dem Programm „Lubo aus dem All“ durchgeführt. Die Spiele und Aktivitäten sind so gestaltet, dass sie das Miteinander fördern und die Einhaltung bestimmter Regeln erfordern. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird im Rahmen dieser Spiele angesprochen und verstärkt. Die Spiele sind den Kindern zum Teil aus der Kindertagesstätte bekannt und verbinden so das Vertraute mit dem Neuen.

Die Vermittlung der sozialen Kompetenzen geschieht durch das Erleben, was beim Spiel im Vordergrund steht. Vertieft wird sie durch die anschließenden oder eingeschobenen Auswertungsfragen und der Arbeit im Arbeitsheft „Lubo“. Hier wird verbalisiert, was die Kinder zuvor erlebt haben und den Kindern entwicklungsentsprechend in Erinnerung gerufen.

Bei den Auswertungsfragen werden die positiven Erfahrungen und auch die Auswirkungen von Störungen thematisiert, die Gefühle der Kinder und die Wünsche, die die Kinder an die Klasse oder für sich haben. Hier lernen und erfahren die Kinder spielerisch, dass die Einhaltung von vereinbarten Regeln zur Steigerung der allgemeinen Zufriedenheit beiträgt.

Ein positives Konfliktverhalten wird im Rahmen dieser Stunde vermittelt. Die Kinder lernen, dass es wichtig ist, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und sie identifizieren zu können. Fühle ich mich wohl, oder möchte ich, dass sich etwas ändert?

In den Lubo-Stunden erarbeiten die Kinder zu unterschiedlichen Konfliktsituationen stets drei Handlungsmöglichkeiten und begreifen so, dass einem Gefühl nicht automatisch eine bestimmte Handlung folgen muss. Sie wählen dann das Verhalten aus, das ihre Gefühlslage verbessert und keinem Menschen und keiner Sache schadet.

Die Übertragung dieser „Problemlöseformel“ auf alltägliche Situationen ist das Ziel der Lubo-Stunden und bedarf der konsequenten Einübung.

Das Einüben der Einhaltung von Gesprächsregeln kann in Rollenspielen gesondert geübt werden. Zur Vorbereitung auf die Gruppenarbeit können bei Bedarf spezielle Gruppenspiele angeboten werden. Hier lernen die Kinder die Regeln kennen, die bei der Durchführung der Gruppenarbeit als Arbeitsmethode im Unterricht wichtig sind.

2.2 Klassendienste

Alle Klassen haben Dienste, die regelmäßig neu von einigen Kindern übernommen werden. Diese Dienste (z.B. Obstdienst, Tafeldienst, Austeildienst,…) werden von den Kindern gerne ausgeführt. Sie übernehmen mit dem Dienst eine besondere Verantwortung für das Wohl der Klasse und bringen ihre Fähigkeiten ein.

2.3 Klassenrat

Spätestens im Laufe der 2. Klasse gibt es in der Regel in allen Klassen den Klassenrat. Die Kinder können ihre Konflikte in das Klassenratsbuch eintragen. In der Klassenratsstunde werden die Konflikte dann thematisiert.

Zunächst berichten die beteiligten Kinder, wobei die Kinder dazu angehalten werden, das zu berichten, was sie selbst getan haben. Wenn der Sachverhalt erklärt und verstanden wurde, dürfen die Kinder der Klasse ihre Lösungsvorschläge vorstellen. Die Konfliktparteien wägen ab und entscheiden sich für eine Lösung. Diese wird in das Klassenratsbuch notiert. Die offene Klärung des Konfliktes in der Klasse hat den Vorteil, dass alle sich verantwortlich fühlen. Die Konfliktparteien können ihre Klassenkameraden um Unterstützung bitten und alle gemeinsam können dann darauf achten, dass das Klassenklima angenehm und friedvoll bleibt.

2.4 Ausflüge

Insbesondere auch durch gemeinsame Ausflüge, Fahrten und Spiele wird der Klassenverband gestärkt.

3. Klassenübergreifende Maßnahmen

3.1 Klassensprecherkonferenz

Das Demokratieverständnis – eine weitere Säule unserer Gesellschaft – wird den Kindern in der Schule durch die Wahl der Klassensprecher erklärt. Jede Klasse wählt zwei Vertreter, die dann auch an den Konferenzen aller Klassensprecher der Schule teilnehmen. Dieses Gremium wählt einen Schulsprecher und dessen Vertreter. Der Schulsprecher leitet mit Hilfe der Schulsozialarbeiterin diese Konferenz. Dort bringen die Kinder dann die Anliegen und Fragen ihrer Klasse ein und berichten anschließend in der Klasse wieder über die Ergebnisse der Konferenz. Auch werden die Schulregeln und die Regel des Monats dort festgelegt.

3.2 Schulversammlung

An den Schulversammlungen nehmen alle Kinder teil. Hier werden gemeinsame Feste gefeiert und Besonderheiten im Schulalltag mitgeteilt. Außerdem werden Kinder dort für besondere Leistungen oder ein besonders vorbildliches Verhalten gelobt.

3.3 Regeln

Regeln in der Klasse, in der OGS-Gruppe und für die gesamte Schule (Schulordnung) , z.B. in der Pause, bieten den Kindern Sicherheit und Verlässlichkeit. Sie lernen hierdurch auch, dass das harmonische Zusammenleben die Einhaltung einiger Regeln erfordert. Einer Regel
wird  monatlich besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dies ist die Regel des Monats.

3.4 Dienste

In den höheren Klassenstufen übernehmen die Kinder mit dem Hof-, Toiletten- oder Streitschlichterdienst überdies eine Verantwortung für die gesamte Schulgemeinde.

3.5 Konfliktlösung

Konflikte werden  zeitnah geklärt. Die Kinder werden darin bestärkt bei Auseinandersetzungen mit anderen Kindern, die verbal nicht geklärt werden können, entweder einen Streitschlichter oder eine Lehrerin um Unterstützung zu bitten. Es ist an unserer Schule nicht erwünscht, dass Kinder Konflikte mit körperlicher Gewalt austragen. Das Zusammenleben mit anderen Menschen läuft nie ohne Konflikte ab. In der Schule lernen die Kinder, wie solche Konflikte friedlich ausgetragen werden können. Dies wird zum einen durch das Vorbild der Streitschlichter und der Lehrer gelernt und zum anderen in besonderen Stunden trainiert und eingeübt.

3.6 Streitschlichterprojekt

Mittlerweile schon seit 5 Jahren gibt es an unserer Schule das Streitschlichterprojekt.In der 3. Klasse können die Kinder, die die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, an einer Streitschlichter AG teilnehmen und sich dort zu Streitschlichtern ausbilden lassen. Die Kinder lernen den Ablauf einer Streitschlichtung kennen und lernen auch diese zu leiten. Hier werden viele Rollenspiele eingesetzt, die das Gelernte verfestigen und den Kindern dann bei der Durchführung der neuen Aufgabe Sicherheit geben.

Im 4. Schuljahr setzen die Kinder diese Fähigkeiten dann zum Wohle aller nicht nur in der Pause beim Streitschlichterdienst ein.

3.7 Fußballturnier

Das Fußballturnier findet an unserer Schule seit 3 Jahren statt. Die Kinder bereiten sich in den Klassen auf das Turnier vor. Neben dem Pokal für die jeweils jahrgangsbeste Klasse wird außerdem der „Fair play“ Pokal für die Klassenmannschaft verliehen, die besonders fair gespielt hat.

3.8 Theateraufführungen

Speziell für die 1. und 2. Klassen bieten wir „Die große Nein-Tonne“ an. Hier kommen externe Anbieter und vermitteln den Kindern im Rahmen einer Theatervorführung, dass es negative und angenehme Gefühle gibt und dass auch Kinder das Recht haben, bei unangenehmen Gefühlen „nein“ zu sagen. Unangenehme Pflichten, wie z.B. das Zähneputzen werden jedoch ausgenommen.

In der 3. und 4.  Klasse wird ebenfalls von einem externen Anbieter das Theaterstück „Mein Körper gehört mir“ aufgeführt.:

Die kurzen Szenen von Mein Körper gehört mir! schildern Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. Dabei sind sie nah am Alltag erzählt. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Jungen und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen. Und sie können beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden – bei der Mutter, die zuhört, beim Hausmeister, der die Polizei einschaltet und bei der Lehrerin, mit der sich offen über alles reden lässt.

Ziel dieses Angebotes ist es, die Kinder zu stärken:

Kinder, die wissen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt durchs Leben. Mit Mein Körper gehört mir! vermitteln wir deshalb ganz praktische Strategien. Was kannst du tun, wenn jemand deine körperlichen Grenzen überschreitet? Wie wehrt man sich gegen sexuelle Gewalt? „Wenn du ein Nein-Gefühl hast, geh‘ zu jemandem und erzähl ihm davon!“ So lautet unsere wichtigste Botschaft.

Diese Angebote reichen jedoch nicht immer für alle Kinder aus, um ein angemessenes Sozialverhalten zu entwickeln. So haben wir uns auf ein eigenes Konzept zur Förderung eines angemessenen Schülerverhaltens geeinigt, das ein für alle Klassen einheitlichen Maßnahmenkatalog enthält.

3.9. Schul-T-Shirt

Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, gibt es ein „Eulen-Shirt“. Dieses tragen Schüler und auch alle Erwachsenen der Schulgemeinde u.a. bei folgenden Veranstaltungen:

  • Schulversammlungen
  • Ausflügen
  • Singpausenkonzerte
  • Feste

Wir sind eine „lesende Schule“

Lesen ist eine grundlegende Kompetenz, der wir eine besondere Bedeutung zumessen und die sich in unserem Schullogo wieder findet: eine Eule mit Brille. Wir wollen an unserer Schule eine Lesekultur schaffen, denn die Differenziertheit der Lesefähigkeit entscheidet in erheblichem Maße über die Schullaufbahn, über die spätere berufliche Qualifikation und somit auch über die Sozialisation unserer Schüler.

Mütter unserer Schule, auch ehemalige Mütter und ehrenamtliche Helferinnen der Düsseldorfer Bürgerstiftung und der Düsseldorfer Kindertafel helfen regelmäßig am Vor- und Nachmittag mit.

Klassenbüchereien:
Alle Klassen besitzen eine kleine altersentsprechende Klassenbücherei.

Schülerbücherei:
Eine Schülerbücherei unter Leitung einer Lehrerin ist auf dem 3. Stock als Eulennest eingerichtet und wird immer wieder mit neuen Büchern ausgestattet. Nach und nach wird das Eulennest gemütlich gestaltet. Kissen und Decken laden derzeit zum Lesen ein. Ein Vorhang wurde auf Wunsch der Kinder angebracht.

Ganzschriften, Klassenlektüren im Unterricht:
Durch Klassenlektüren lernen die Schüler Möglichkeiten des sinnvollen Zugangs zu Büchern und Möglichkeiten zur differenzierten kreativen Auseinandersetzung mit Literatur handlungsorientiert kennen.

Lesen mit Antolin:
Alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule sind im Leseprogramm „Antolin“ angemeldet.
Antolin ist ein Internetportal zur Leseförderung vom 1. Schuljahr an.
Die Schülerinnen und Schüler lesen Bücher und beantworten dann dazu Fragen im Netz.

Autorenlesungen:
Jährlich finden in unserer Schule für alle Schüler Autorenlesungen statt. Das Kulturamt der Stadt Düsseldorf unterstützt unser Anliegen durch die Finanzierung dieser Autoren.

Lesewettbewerb:
Traditionell findet einmal im Schuljahr  ein schulinterner Lesewettbewerb statt. In der Jury sitzen Kolleginnen, Eltern und Schüler. Die Gewinner erhalten Buchpreise, die von unserem Förderverein und der Stadtsparkasse Düsseldorf / Oberbilker Markt finanziert werden.