Kinder aus den dritten Klassen erhalten jeweils nach den Herbstferien die Gelegenheit, an einer umfassenden Streitschlichterausbildung teilzunehmen. Im ersten Schritt der Ausbildung beschäftigen wir uns mit Werten und der Vorbildfunktion, die die Streitschlichter haben. Freundlich und hilfsbereit zu sein, ist den Streitschlichterkindern wichtig. Sie lernen in der Ausbildung nicht nur die Regeln der Streitschlichtung/ Mediation kennen, sondern auch auf deren Einhaltung zu achten. Dies trainieren wir in vielen Rollenspielen.
Im 4. Schuljahr sind die Streitschlichter dann während der Pausen im Einsatz und vermitteln immer dann, wenn Kinder mit einem Streit zu ihnen kommen und sie um Hilfe bitten.
Nachdem sie den Kindern die Regeln der Streitschlichtung erläutert haben, fragen sie beide Kinder, was geschehen ist. Sie achten darauf, dass jedes Kind ausreden darf und nur von sich selbst erzählt. Sie wiederholen das Gehörte, um sicher zu stellen, dass sie alles richtig verstanden haben.
Nachdem sie den Konflikt verstanden haben, fragen sie, wie die Kinder sich gefühlt haben und was sie nun tun wollen, um den Streit zu beenden.
Die streitenden Kinder haben in der Regel eigene Ideen zur Beilegung des Konfliktes und äußern diese auch. Die Kunst der Streitschlichtung besteht darin, dass jedes Kind gehört wird, keine Vorwürfe gemacht werden und jeder sich vom Streitschlichter verstanden fühlt.
Der Streitschlichter bleibt neutral, auch wenn Freunde in einen Streit verwickelt sind. Wichtig ist, dass die Streitschlichter nur dann tätig werden können, wenn Kinder sie um Hilfe bitten. Um dieses Vertrauen zu erlangen, müssen sie sich selbst freundlich und fair verhalten.